Mittwoch, 20. Juni 2012

Passives Einkommen von Staaten der "Schwellenländer"

Passives Einkommen in Form eines regelmäßigen Geldflusses lässt sich nicht nur mit Dividenden-Aktien von Unternehmen aus den sogenannten Schwellenländern erzielen. Nein, die Staaten selbst leihen sich vom Markt Geld und bieten Investoren eine attraktive regelmäßige Zinszahlung.

Staaten der sogenannten Emerging Markets können oft eine solidere Haushaltsbilanz vorweisen als Staaten aus Europa, den USA oder Japan.

Gemäß einer jüngsten Studie über die Finanzlage von fast 40 Staaten sinkt die Bonität von Industriestaaten, während dagegen die Kreditwürdigkeit bei einer Vielzahl von Schwellenländern immer mehr zunimmt. Grund ist die deutliche höhere zu erwartende Expansion der Wirtschaft von Schwellenländern als die der Industriestaaten. Dies soll mit ein Grund sein, warum die ohnehin relativ niedrige Verschuldung von Ländern aus den Emerging Markets zukünftig weiter zurückgeht. Hinzu kommt, dass dort im Vergleich zu den entwickelten Ländern ein deutliches Bevölkerungswachstum stattfindet und die jüngere Gesellschaft die Altersvorsorge-Systeme der Schwellenländern deutlich weniger belastet wird als in europäischen Staat und damit auch in Deutschland.

Ein ETF, der breit gestreut und damit gut diversifiziert in Staatsanleihen von zahlreichen Schwellenländern investiert ist der IShares JPMorgan $ Emerging Markets Bond Fund. Die Währung ist in US-Dollar.

Weitere Daten:
ISIN DE000A0RFFT0
WKN: A0RFFT
TER (jährliche Gesamtkosten): 0,45%

aktuelle Länder-Allokation (Juni 2012):

7,7% Brasilien
7,1% Türkei
7,1% Philippinen
6,6% Russland
6,6% Mexiko
5,9% Indonesien
5,3% Kolumbien
5,0% Venezuela
4,4% Peru
4,3% Polen
3,3% Südafrika
3,0% Libanon
2,9% Kasachstan
2,7% Ukraine
2,5% Litauen
2,4% Ungarn
2,3% Malaysia
2,2% Uruguay
2,2% Kroatien
2,0% Chile
1,9% Argentinien
1,4% Panama
1,4% USA
1,1% Niederlande
1,0% Rumänien
0,9% Amer. Jungferninseln
0,8% Irland
0,8% Irak
0,8% Sri Lanka
0,7% Vietnam
0,7% Dominikanische Rep..
0,6% Bulgarien
0,5% El Salvador
0,4% Weißrußland
0,4% Ägypten

Der ETF schüttet monatlich aus und die Ausschüttungsrendite betrug zuletzt um oder etwas über 5% p.a.
Mehr dazu auf der iShares-Webseite.

Wem der US-Dollar zu unsicher erscheint, der kann mit dem IShares Barclays Capital Emerging Market Local Govt Bond auch direkt in die jeweiligen Länderwährungen investieren.

Fazit:
Zur Diversifizierung eines Depots mit Aktien auf jeden Fall eine interessante Überlegung. Die recht niedrigen Gebühren bei einer breiten Streuung über zahlreiche Länder - also geringeres Risiko - sind ebenso attraktiv wie eine monatliche Ausschüttung. Allerdings sollte man sich bewusst machen, auch Ländern Geld zu leihen, die nicht unbedingt den Werte- und Ordnungsvorstellungen von allen Leuten entsprechen.

Zum Weiterlesen:

5 Kommentare:

  1. Habe mich vom ETF verabschiedet. Was bringt mir monatliches passives Einkommen durch diesen ETF, wenn jeden Monat ein paar Cent ausgezahlt werden? Also, 20 Cent wurden sicher in keinem Monat des Anlagezeitpunktes ausgezahlt, sondern weniger. Die 5% scheinen eher theoretisch zu sein.

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    1. Die Beobachtung kann ich nicht nachvollziehen. In diesem Jahr und im letzten Jahr wurde in jedem Monat mehr als 0,20 € ausgeschüttet. Die Ausschüttungs-Rendite lag 2012 bei 4,7% und in diesem Jahr bislang bei exakt demselben Wert.

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    2. Man kann auch mehr als nur ein Anteil kaufen! :P

      Dann bekommt man auch mehr als nur ein "paar Cents" im Monat

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  2. Oh Pardon, per Anteil. 5,92 $ sind aber auch nicht berauschend.
    Kleine Depots bringen nur winziges passives Einkommen. Das Prinzip ist sicher richtig, aber ohne anständiges Vermögen funktioniert die methode nicht.

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  3. Ich habe 100 Stück von diesem ETF gekauft und bekomme jeden Monat 42€ Dividende

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