Donnerstag, 11. Februar 2016

Was kann ich als Anleger bei fallenden Aktienkursen tun?

Nicht nur in der Zeit 2015 und 2016, sondern auch im Jahr 2018 kam es bei europäischen und asiatischen Aktien häufig zu fallenden Aktienkursen. Das führt immer wieder zu verunsicherten Fragen darüber, wie "Wie weit kann es noch herunter gehen?" oder "Wie lange dauert der Abwärtstrend noch?". Diese Fragen kann ich natürlich auch nicht hinreichend sicher beantworten. Aber wir hatten in der Vergangenheit hier oft darüber gesprochen, was man tun kann, um sich auf Kursrückgänge vorzubereiten und was Sie während fallender Kurse tun können.

Nachdem der S&P 500 seit Ende 2011 um über 90 Prozent angestiegen ist, gab es zwischen Frühling 2015 und Februar 2016 einen Rückgang von der Spitze um 15 Prozent.

Der S&P 500 seit 2011 - Quelle: comdirect.de
Das heißt, im großen Bild hat bislang lediglich eine Korrektur stattgefunden, die oft in zwei Wellen abläuft. Und in der zweiten dürften wir uns gerade befinden.
Wie können Sie sich denn nun konkret auf solche Kursrückgänge vorbereiten und was ist bei fallenden Aktienkursen zu tun?

Wer einen Verlust erleidet, bei dem finden im Kopf einige Abläufe statt, die auch dazu führen können, in diesen Phasen Fehler zu begehen, die man später bereut. Wie man damit umgeht, dazu ist dieser Zweiteiler erschienen.

Was ein starker Kursrückgang ist, empfindet jeder anders. Wie man sich als Anleger in solchen Situationen verhalten kann, dazu dieser Artikel.

Mehr zum Thema auch auf dem YouTube Kanal von Passiver Geldfluss.

Seit etlichen Jahren ist es auch für einen Privatanleger möglich auf fallende Kurse zu setzen. Mit einer guten Auswahl von Wertpapieren, die bei fallenden Aktienkursen an Wert gewinnen, kann das eigenen Depot auch abgesichert werden.

In einer sehr langen Historie bis ins das neunzehnte Jahrhundert hinein ist eindrucksvoll zu sehen, dass bei einer langfristigen Anlage in Aktien trotz aller Rückschläge das Risiko eines Verlustes immer mehr Richtung null Prozent tendiert.

Wer ein regelmäßiges Rebalancing seines Wertpapier-Portfolios vornimmt, sieht fallende Kurse entspannt und tut dann, was zu tun ist.


Die Angst vor einem Bärenmarkt ist ständig vorhanden und das führt auch dazu, dass speziell in Deutschland viele Menschen den Aktienmarkt meiden. Global betrachtet dauerte ein Bärenmarkt bislang jedoch nur ein bis drei Jahre. Wenn zwischendurch Haussezeiten von fünf Jahren und länger auftreten, lässt sich das als langfristiger Investor doch ganz gut aushalten, oder?

In diesem Teil der Artikelserie ging es darum, wie hoch die Höhe der Liquiditätsaufbewahrung für Investments sein sollte. In Zeiten steigender Kurse wurde ich oft deswegen belächelt, weil man Geld zinslos herumliegen habe. In Zeiten fallender Kurse ist eine Liquiditätsreserve für den Kauf von dann günstigen Investments mehr als Gold wert.

Vor knapp einem Jahr habe ich die Artikelserie veröffentlicht. Dort sind nicht nur typische Verläufe von Bärenmärkten und ob man diese im Vorfeld erkennen kann beschrieben, sondern wie man sich auf einen Bärenmarkt vorbereiten kann und was es mitten in einer Baisse zu tun gibt.

In Zeiten fallender Aktienkurse gibt es die entsprechend negativen Nachrichten dazu. Denn Kurse erzeugen Nachrichten, nicht umgekehrt. Und so überschlagen sich die negativen Berichterstattungen geradezu. Erst heute hatte ich ein frisches Buch in der Hand, welches den baldigen Untergang des gesamten Finanz-Systems prognostiziert.

Wenn viele Börsenteilnehmer Angst haben, ist oft die Zeit für
günstige Kaufgelegenheiten - Quelle pixaby.com

Zum Schluss noch der Hinweis, dass eine allgemeine negative Stimmung an der Börse gute Kaufgelegenheiten sind. Dazu benötigt man als Anleger jedoch neben einer gewissen Kaltblütigkeit die weiter oben genannten Reserven für Investments.

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Zum Weiterlesen:

15 Kommentare:

  1. Hallo,

    der Link zu "Wie verhalte ich mich als Anleger in Krisenzeiten?" funtioniertn nicht.

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  2. Alles sehr gute Artikel und absolut richtig. Ein Grundproblem das ich aber immer deutlicher sehe: Es ist selbst bei guter Wirtschaftslage nicht davon auszugehen, dass die Einkommen dauerhaft merklich steigen werden. Gründe sind in der Globalisierung und der Technisierung zu suchen. Bisher ist die Nachfrage nach niedrig qualifizierter Arbeit zurückgegangen. Künftig werden auch viele qualifizierte Jobs verlagert werden oder vermehrt wegfallen (Industrie 4.0). Dies ist absehbar. Bereits heute könnten locker 30 Prozent der Arbeitsplätze wegrationalisiert werden durch Prozessoptimierungen.

    Immer weniger Haushalte können vernünftige Beträge auf die Seite legen. Besonders Familien tun sich schwer. Und das was auf die Seite gespart werden kann, wird in Zukunft gerade reichen die Defizite durch sinkenden gesetzliche Renten zu mildern. Präkäre Beschäftigungen werden massiv steigen und sparen damit in Zukunft für viele fast unmöglich werden. Was sollen diese machen? Selbst Vollzeit-Arbeit lohnt immer weniger und nicht jeder kann mit der super Geschäftsidee für nebenbei aufwarten.

    Sparen ja, aber man sollte als Normalverdiener nicht zu viel erwarten. Auch nicht mit Aktien und Co. Der Staat wird dafür sorgen das die große Masse Verlierer bleibt. Wer bereits etwas hat oder mit Erbe rechnen kann, der wird zu den Gewinnern gehören. Und da lohnt sich sparen richtig. Nicht für die anderen.

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    1. Ich glaube, sie haben nicht ganz unrecht. Eine jederzeit verfügbare Rücklage für Notfälle ist wichtig. Sparen fürs Alter aber ist nicht in jedem Fall sinnvoll. Es kommt auf verschiedene Umstände an. Gerade bei Familien muss man da genauer hinschauen wo ohnehin oft das Geld überall fehlt. Will dann noch ein Kind studieren und bekommt kein BAFöG weil es Ersparnisse hat die über den recht geringen Freibeträgen liegen, hätte man für diesen Fall zum Beispiel besser nicht so viel gespart.

      Differenzierung ist wichtig.

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    2. Ich sehe das auch so. Und wenn man darüber nachdenkt, ist das eine ziemlich düstere Zukunft für eine breite Masse unserer Gesellschaft.
      Und so wie die Entwicklung seit vielen Jahrzehnten verläuft (immer noch mehr Wachstum, koste es was es wolle) kann es sehr wahrscheinlich nicht auf Dauer weitergehen.
      Dazu kommt, dass unsere politische Parteien den Bürger steuerlich nicht annähernd genügend unterstützten oder fördern in seinem Bestreben, fürs Alter ausreichend vorzusorgen. Da gibt es andere Länder, die in dieser Hinsicht vieles besser machen. Eigentlich sollte man meinen, dass dem Staat daran liegen sollte, dass die breite Masse der Bürger im Alter finanziell noch vernünftig leben kann und nicht in Altersarmut. Natürlich gibt es auch viele selbst verschuldete Fälle, da diese Personen, die aufgrund fehlender Bildung oder mangelndem Interesse nicht in der Lage sind, das langfristige Ausmaß zu erkennen.
      Wenn ich da an das Deutsche Paradebeispiel, das RIESTERN denke, wird es mehr als deutlich wie bei "uns" der Hase läuft. Was "vielleicht" einmal gut gemeint war, dient einerseits dazu, den Staatshaushalt in seiner finanziellen Verantwortung/Verpflichtung zu entlasten. Geringverdiener u.a. finanziell schlechter Gestellte, finanzieren sich so teilweise ihre eigene Grundsicherung, die ihnen ohnehin zustehen würde!

      Auf der anderen Seite wird die Versicherungswirtschaft staatlich gestützt bzw. subventioniert. Hier möchte ich nur die vielen negativen Beispiele erwähnen, in denen zu Beginn eines Vertrages hohe Gebühren und Kosten in die Taschen der Versicherungen und ihrer Berater fließen.
      Arbeitnehmer, deren Einkommen im aktiven Erwerbsleben sowieso fast nicht auskömmlich ist, haben vom Riestern, wenn sie es den schaffen sollten, Geld Beiseite zu legen, am Ende wahrscheinlich nicht den erhofften oder versprochenen Erfolg. Und viele andere können gar kein Geld fürs Riestern aufbringen, für diese sollte Riester aber eigentlich gedacht sein.

      Und wenn man sieht, wie die Versicherungsunternehmen mit mathematischen Berechnungen hinsichtlich des erreichbaren statistischen Lebensalters, auch noch die monatliche Rentenleistung "herunter zu drücken", kann man dies getrost als "Wette auf das Leben" ansehen. Also warum Riestern?

      Legen Sie deshalb ihr Geld -sofern sie welches monatlich Beiseite bringen- lieber e i g e n v e r a n t w o r t l i c h in sehr breit diversifizierende ETFs an, und das bereits in sehr jungen Jahren, um von dem außerordentlich positiven Zinseszinseffekt zu profitieren.
      Auch wenn es monatlich keine großen Summen sein mögen, kann jeder mit Hilfe von Sparplänen (die es auch ohne Gebühren gibt!) einen Eigenbeitrag zur Absicherung oder Vermeidung von Altersarmut leisten.

      Viele Grüße
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  3. Eine Frage, die mir total unter den Nägeln brennt, würde ich in diesem Zusammenhang gerne stellen. Ich hoffe, es ist nicht zu sehr offtopic und ihr könnt mir da weiterhelfen. Ich bin regelmäßiger Leser dieses Blogs und habe auch schon einige Beiträge hier geschrieben.

    Eigentlich sollten sich doch Anleihen generell eher unabhängig vom Aktienmarkt entwickeln. Bei Staatsanleihen mit Investmentgrade lässt sich das auch sauber beobachten.

    Ich würde gerne verstehen, wieso sich High-Yield Unternehmensanleihen so stark parallel zum Aktienmarkt entwickeln, momentan sinken diese sogar noch stärker in den Keller als meine Aktien. (Zur Info: ich halte den ETF mit globalen High-Yieldern, notierend in USD, von iShares.)

    Bei Unternehmensanleihen mit Investmentgrade sieht es nicht ganzh so schlimm aus, aber auch diese performen oftmals unter schlechten Bedingungen am Aktienmarkt nicht gut. Warum ist das so? Die Kurse von Anleihen ändern sich doch eigentlich nur im Zusammenhang mit der Zinsentwicklung?

    Und hat ein Anleihe-ETF eigentlich auf lange Sicht gesehen überhaupt Chancen, seinen Wert zu steigern? Nach meinem Verständnis pendeln sich doch auslaufende Anleihen wieder ziemlich nah an ihrem Nennwert ein. Das würde doch bedeuten, dass eine duaerhafte Performance mit Anleihen gar nicht wahrscheinlich ist, oder?

    Gibt es da einen elementaren Fehler in meinem Gedanken? Ich würde das wirklich gerne besser verstehen, Anleihen finde ich als Diversifizierung im Depot einfach wichtig. Ich finde aber online nicht wirklich die passenden Informationen dazu, wie sich die Performance eines Anleihen-ETF eigentlich zusammensetzt und welche wesentlichen Unterschiede es zwischen Staatsanleihen Mit/ohne und Unternehmensanleihen mit/ohne Investmentgrade in Hausse- und in Baissezeiten gibt.

    Wäre wirklich dankbar über eine verständliche Erklärung, und wie gesagt, ich hoffe es ist nicht allzu offtopic hier in diesem Beitrag.

    Vielen Dank und LG

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    1. An ??? ,Betr. Kurse , egal ob Aktien oder Anleihen Kurse , sagen NUR etwas über die Sichtweise der anderen Markteilnehmer auf dieses spezielle Investment aus . Also Kurs , ist die Sichtweise von Mr. Money , oder auch die Masse der Marktteilnehmer . Ob Du diese Sichtweise hast , und Dich Marktkonform , oder eben nicht , also gegen den Markt stellst , ist alleine Deine Sichtweise.
      Möglicherweise hilft Dir dieses um Kurse zu verstehen . Oft ist die Sichtweise der Masse der Marktteilnehmer berechtigt , manchmal aber eben auch nicht . Somit musst Du selbst entscheiden , wie Du Dich positionierst .
      Bei der Performance eines Anleihen ETFs , ist Chris sicherlich der bessere Ansprechpartner.
      LG Det

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    2. Um grundlegend zu verstehen was Anleihen prinzipiell sind und wie sie funktionieren, finde ich zB. diesen Artikel für Einsteiger ganz gut:
      http://www.finanzwesir.com/blog/anleihen-bonds-rentenpapiere

      Zu deinen Fragen:
      Warum sind Unternehmensanleihen stärker mit dem Aktienmarkt korreliert als Staatsanleihen ?

      Weil sich Unternehmensanleihen und Aktien eben auf das selbe Ding beziehen, private Firmen (es gibt ja auch keine "Aktien von Staaten"). Sinkt nun zum Beispiel der Aktienkurs eines Unternehmens, zB. aus dem Grund der Eintrübung des wirtschaftlichen Ausblicks, zieht das natürlich auch unweigerlich Befürchtungen über die weitere Bonität der Firma (= Fähigkeit seine Anleihen zu bedienen) in Mitleidenschaft.
      Auch der Preis für Anleihen wird, wie bei Aktien, auf dem freien Markt gemacht. Wollen weniger Leute eine Anleihe kaufen (bzw. mehr Leute verkaufen), wird der Preis eben sinken bis auf ein Niveau wo wieder Nachfrage besteht.
      Staaten haben, im Gegensatz zu privaten Firmen, ja auch viel mehr Mittel und Wege (manche würden auch sagen, "Tricks auf Lager") Geld zu erzeugen und ihre Anleihen irgendwie zu bedienen. Und sei's auch nur mit frisch gedrucktem Geld. Das ist dann zwar eigentlich nix mehr wert, aber man hat wenigstens "auf dem Papier" seine Schuldigkeit getan, lol. Bzw man benutzt einfach den Umweg der eigenen Notenbanken, die dem Markt die eigenen Staatsanleihen abkaufen sollen, wenns kein anderer mehr tun will, und löst das Problem mit der Methode "linke Tasche - rechte Tasche".

      Wenn man eine einzelne, individuelle Anleihe einfach nur bis zur Endfälligkeit hält, kriegt man davon ja im Prinzip nicht viel mit. Solange die Firma nicht zwischenzeitlich pleite gegangen ist, kriegt man am Ende den selben Nennbetrag wieder raus plus die vereinbarten jährlichen Zinszahlungen.

      Das ist aber bei Anleihe-ETFs unbedingt nicht so, die halten nicht bis zur Endfälligkeit, sondern haben meist ein bestimmtes Laufzeitband. Zur Aufnahme in den ETF muss eine Anleihe mindestens X Jahre alt sein, und bei maximal Y Jahren wird sie wieder rausgeschmissen. Es wird also öfter gekauft und verkauft - zu den jeweils aktuellen Kursen eben, was sich auch in der schwankenden Entwicklung des Gesamt-ETFs auswirkt.

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    3. Warum gerade HY-Anleihen so stark sinken ?
      Drei Erklärungsversuche (alle nicht perfekt):
      -allgemeine schlechtere wirtschaftliche Aussichten. Wir erinnern uns, HY (oder auch "Junk" =Müll) sind Anleihen von Firmen deren Bonität eh schon als schwächer eingeschätzt wird, risikoreicher (deswegen müssen sie ja auch den höheren Zins als Risikoprämie aufbringen) und krisenanfälliger. Und wenn nun der nächste Crash befürchtet wird, sind solche unsicheren Firmen natürlich die ersten die pleitegehen würden, deswegen trennt man sich auch als erstes von diesen unsicheren Anleihen.
      -Zinserhöhung in den USA. Ja ich weiß, nur um ein paar Promillepunkte, das klingt eigentlich lächerlich, aber wenn man sich mal die Bilanzen der Firmen anschaut, wie die sich mit den billigen Schulden vollgesogen haben, kann selbst eine Erhöhung der Finanzierungskosten um 0,0X % das ganze Kartenhaus zum Einsturz bringen.
      -Sektor-spezifische Probleme: Eklatant gerade im Energiesektor. Der Ölpreis-Verfall sorgt dafür, dass Firmen, die ihre Kalkulation von einem Preis von 100$ aufs Barrel aufgebaut haben, jetzt mit 30$ konfrontiert sind, absolute Katastrophe. Daneben sind auch noch Finanzunternehmen selber ein prominenter HY-Sektor, und das es um die Banken gerade auch nicht rosig bestellt ist, dürfte jedem klar sein. Die Vernetzung des Finanzsystems sorgt auch dafür das immer größere Kreise in Mitleidenschaft gezogen werden können. Man bedenke, irgendjemand aderes hält ja immer diese Anleihen als eigene Vermögenswerte. Hält zum Beispiel eine Bank viele Anleihen von Energie-Unternehmen, und die fallen jetzt davon viele aus, zieht das auch bald die Bankbilanz (und deren eigene Anleihen) runter, und so weiter. Das Prinzip kennen wir doch eigentlich alle längst schon seit der Euro-Krise, etc.

      "Und hat ein Anleihe-ETF eigentlich auf lange Sicht gesehen überhaupt Chancen, seinen Wert zu steigern? Nach meinem Verständnis pendeln sich doch auslaufende Anleihen wieder ziemlich nah an ihrem Nennwert ein. Das würde doch bedeuten, dass eine duaerhafte Performance mit Anleihen gar nicht wahrscheinlich ist, oder?"

      Natürlich kann man Performance erreichen. Neben dem Nennwert gibt es ja noch die Zinszahlungen. Die kann man wieder in neue Anleihen stecken ;-) Langfristige Performance kann man also nur mit Reinvestition (siehe Zinseszinseffekt) erreichen. Wenn man die Ausschüttungen einfach nur rausnimmt und verknuspert, würde ein Anleihe-ETF sich idealerweise eigentlich garnicht bewegen (ot, deswegen ist es wichtig, Total-Return Daten von Anleihe-ETFs zu benutzen, nicht nur reine Kurse. Leider gibt es zuwenig thesaurierende Anleihe-ETFs). Tut er natürlich doch, weil er eben Anleihen nicht komplett durch hält, sondern ab und zu alte verkauft und neue einkaufen muss, und sich in der Zwischenzeit die Preise, die er für diese ab- und zugekauften Papiere bekommt, ändern (z.b. in Abhängigkeit vom allgemeinen Zinsniveau, der jeweiligen Emittentenbewertung, bei Ausländern noch die Wechselkurse, etc) und man so Gewinne oder Verluste machen kann.

      "Anleihen finde ich als Diversifizierung im Depot einfach wichtig."

      Für echte Diversifikation ist es wichtig, dass du verschiedene Schuldner benutzt. Wenn du Anleihen von den selben Firmen hälst, von denen du auch Aktien hälst, bist du eigentlich nicht wirklich richtig diversifiziert (geht die Firma hops, sind deine Aktien UND deine Anleihen futsch). Schau lieber, welche Art Anleihen historisch die beste Diversifikation (wenig Korrelation) zur Aktienentwicklung gebracht hat. Zum Beispiel Langläufer von AAA-Staaten.

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  4. Vielen Dank für die super Erklärung! Hat mir sehr geholfen :)

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  5. Ich vermisse von Banken und Versicherungen moderne Konzepte zum Sparen in Minizins-Zeitalter. Ich bin z.B. mit 4-5 Prozent Rendite im Jahr voll zufrieden. Möchte aber nicht diese Kursrisiken von teilweise bis 30 oder mehr Prozent. Für diese Zielgruppe gibt es kein zufriedenstellendes Angebot. Und Zeit mich ständig um meine Anlagen zu kümmern habe ich aus beruflichen Gründen fast nicht.

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    1. Kontaktieren Sie mich am besten einmal über das Kontakt-Formular. Es ist gut möglich, dass ich Ihnen weiterhelfen kann.

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  6. Das die Mehrzahl der Deutschen nichts mit der Börse zu tun, ist ja ein "alter Hut". Es ist richtig, dass immer mehr Menschen der Mittelschicht Geld zum Sparen bzw. Investieren fehlt. Allerdings sind die Konsumausgaben auch drastisch gestiegen. Was der breiten Masse überwiegend fehlt ist finanzielle Bildung, weil diese auf dem normalen Bildungsweg nicht vermittelt wird.
    Natürlich ist nicht allein die Aufgabe des Staates hierfür zu sorgen, aber wenn der Staat eine beispielslose Niedrigzinspolitik auf Kosten aller Sparer ausrichtet, dann sollte dieser zumindest hier Unterstützung geben, anstatt eine total renditefreies Altersvorsorgeprodukt steuerlich zu fördern.
    Wer in Wertpapiere investiert und gute Einstiegszeitpunkte nutzt, kann eine ordentliche Rendite einfahren. Es gibt auch defensive Aktientitel, die sich sehr solide bewegen. In meinem Beispielswikifolio Fundament A habe ich einige Titel aufgeführt. Kursrisiken gibt es natürlich immer, aber langfristig gesehen, führt kein Weg vorbei. Bei Anleihen sollte man aktuell vorsichtig agieren, da die Kurse nur bei sinkenden Leitzinsen profitieren.

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    1. Dem deutschen Fiskus drohen auf längere Sicht dramatische Risiken. Dies geht aus dem neuen Tragfähigkeitsbericht des Finanzministeriums hervor. Die Zeche werden Arbeitnehmer und Sparer bezahlen. Ich werde einen Teil der Finanzmittel per anonymen Barkauf in Edelmetallen zwischenlagern. An diesem Ast wird ja auch bereits gesägt. Und der EZB-Rat hat sich aktuell für die Abschaffung der 500€-Scheine ausgesprochen. Für mich sind dies alles deutliche Signale wohin die Reise geht. Wir bekommen eine Finanzdiktatur. Und die Mittelschicht wird der Verlierer sein. Mein Vertrauen in Staat und Banken ist nachhaltig erschüttert.

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  7. Welche Rolle spielt der weltweite Schuldenberg beim investieren? Durch das gigantische Gelddrucken haben die Notenbanken verhindert, dass die Regierungen die massiven Schuldenprobleme angegangen sind. Genau dieser weltweit gigantische Schuldenberg wird die Weltwirtschaft und damit auch die Volkswirtschaften und Aktienkonzerne in den nächsten Jahren drastisch belasten.

    Es sollten mal gemeinsam Alternativen entwickelt werden. Finanziell umdenken! Über Aktien und ETFs hinaus....

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